Interviews

Interviews mit ehemaligen Widerstandskämpfern aus der NS-Zeit in Wiesbaden (1976–1980)

In den Jahren 1976 bis 1980 wurden von Lothar Bembenek eine Reihe von Interviews zu dem Thema Widerstand in der NS-Zeit sowohl mit ehemaligen Widerstandskämpfern aus Wiesbaden als auch mit Zeitzeugen gemacht. Die Interviews mit ehemaligen Widerstandskämpfern oder dem Widerstand nahestehende Personen bzw. Zeitzeugen umfassen sowohl den Widerstand von KPD- und SPD-Mitgliedern als auch den katholischen Widerstand bzw. den Kirchenkampf in Wiesbaden der Bekennenden Kirche.

Zu den bedeutendsten Widerstandskämpfern in Wiesbaden zählen vor allem die beiden Ehepaare André und Anneliese Hövel und Adolf und Grete Noetzel. Das Interview mit Grete Noetzel ist daher auch eines der wichtigsten Interviews dieser Sammlung.

Weitere Interviews wurden u.a. mit Emilie Alt, Hans Beudt, Georg Buch (SPD/ Oberbürgermeister von Wiesbaden), Hans Demetz, Christiane  Dorn, Willi Dieges, Emil Dietz, Alois Eser, Georg Feller, Sigmund Geschwender, Willi Hegglin, Otto Hingel, Peter Hück, Karl-Otto Hy, Karl Kandler, Minni Köhler, Paul Krüger, Rudi Leitem, Eugen Lux, Hermann Lerch, Hetty Schmitt-Maaß, Sabine Möckel, Kurt Madlo, Heinrich Meier, Henny Neu, Heinrich Roos, Mechthild Romberg, Else Speck (betr. „KZ Unter den Eichen“), Philipp Schneider, Paul Schmiedel, Adolf Wahl, Margarete Wölfert, Erich Weber, Karl Weiler, Otto Wiegand und Liesel Zorn geführt.

Die Interviews befinden sich im Stadtarchiv Wiesbaden („Sammlung Bembenek“ sowie weitere Materialien zum Thema „Widerstand in Wiesbaden 1933–1945“) und können auf Anfrage zugänglich gemacht werden.

Interviews zum Thema „Hilfe für Juden in der NS-Zeit in Wiesbaden“ (1980)

Die Interviews mit Maria Einhorn, Elly Hoffmann-Gerstenberger und Hedwig Saub befinden sich im Stadtarchiv Wiesbaden und können auf Anfrage zugänglich gemacht werden.

Interviews mit ehemaligen Wiesbadenern Juden und ihren Nachfahren (1981–1988) in Israel und London

Über die größten Gruppe der Opfer, der jüdischen Bevölkerung, die verfolgt, vertrieben oder ermordet worden war, gab es Anfang der 1980er-Jahre in Wiesbaden fast keine Informationen. Auch hatte die Stadt Wiesbaden zu dem damaligen Zeitpunkt keine Kontakte zu ehemaligen Wiesbadenern Juden. Anfang der 1980er-Jahre begann Lothar Bembenek daher, Adressen von ehemaligen Wiesbadener Juden zu recherchieren, schrieb sie an, bat um die Adressen anderer ehemaliger Wiesbadener Juden und fragte nach ihrem Schicksal. Dabei schickte er ein Foto mit, durch das die Angeschriebenen erkennen konnten, dass er aufgrund seines Alters kein „Täter“ sein konnte. Über 100 ehemalige Wiesbadener antworteten im Laufe des Jahres 1980 und berichteten von ihrem Schicksal.

Im Dezember 1981 folgte die erste Israel-Reise, um ehemalige Wiesbadener Juden zu interviewen. Nach den ersten Veröffentlichungen über ehemalige Wiesbadener Juden („Rabbiner Dr. Paul Lazarus“ und den Juristen und Schriftsteller Sally Grosshut im Jahr 1982 in dem Magazin „Wiesbaden International“) wuchs das Vertrauen und die Bereitschaft zu Interviews. Er folgten jährliche Reisen nach Israel , bei denen neben Frau Prof. Hava Lazarus-Yafeh, der Tochter von Paul Lazarus, unter anderem Norbert Schiffer, Dr. Theodor Engel, Fabian Riesel, Paula Rosenthal sowie Batya Boschwitz-Bilski oder das Ehepaar Neumann interviewt wurden. In London wurden u.a. Paul Yogi Mayer und Fritz Hallgarten interviewt, während sich in Wiesbaden Leo Keh, Anita Lippert und Marianne Kahn 1985 zu einem Tonband-Interview bereit erklärten.

Eine ausführliche Liste folgt.